Die Frage nach dem Sinn des Lebens kann ein Mensch nur individuell und aus seinem Inneren heraus beantworten. Und manchmal bringen uns Schicksalsschläge oder Krankheiten dazu, diese Frage neu zu stellen und unsere Aufgabe im Leben zu finden. Wenn wir sie aber gefunden haben, wir also spüren, welchem Zweck wir dienen können, setzen wir viele Kräfte frei, die uns bei der Bewältigung unserer Probleme helfen können.
Wir sehen unsere Aufgabe in der praktischen Weiterentwicklung einer zukunftsorientierten Medizin, die sich bemüht, die Gesundheit des Einzelnen, d. h. seine natürlichen Abwehrkräfte, seine Reaktions- und Regulationsmöglichkeiten sowie seine Selbstheilungskräfte in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und der Therapie zu rücken. Dabei verstehen wir Krankheit grundsätzlich nicht mehr als eine Art unliebsamen und störenden Betriebsunfall, dessen Folgen mit allen Mitteln zu beseitigen sind. Vielmehr drücken sich in Krankheiten vielfältige Prozesse aus, die auf einem inneren Ungleichgewicht zwischen lebensfördernden und lebensschädigenden Einflüssen beruhen. Und diese Dysbalance umfasst auch immer untrennbar alle Ebenen der menschlichen Existenz Körper, Psyche (Gefühle), Geist (Denken) sowie seine spirituelle Ebene.
Wer seine Krankheit bzw. seinen Zustand nicht mehr als bloßes Hindernis, als Problem, Störfall oder Fehler sieht oder gar mit eigenem Versagen in Verbindung bringt, sondern als Resultat vielfältiger Faktoren, als Hinweis auch auf evtl. notwendige Veränderungen in seinem Leben, somit letztlich sogar als Chance zur persönlichen Entwicklung und Reifung begreift, dem erschließen sich über die Akzeptanz meist weitere hilfreiche Wege.