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Ernährung, Stoffwechsel, Abwehrsystem

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Hufeland-Klinik

Ernährung

(Auszüge aus dem Ernährungsratgeber „Wie ernähre ich mich gesund, wenn ich krank bin“ von Dr. med. Wolfgang Wöppel)

„Je mehr der Mensch den Gesetzen der Natur treu bleibt, desto gesünder wird er bleiben, je mehr er sich davon entfernt, desto eher kommt die Krankheit. Nichts kann so sehr die Lebenskraft bewahren, stärken oder zurück erwerben wie die Kunst, Maß zu halten, der tägliche Genuss der reinen und frischen Luft, eine einfache und natürliche Nahrung und eine ständige Übung der Kräfte.“
Christoph Wilhelm Hufeland

Tatsächlich zeigt die Forschung immer deutlicher, dass falsche Ernährungsgewohnheiten die Entstehung mancher (Krebs-)Krankheiten wesentlich fördern.

Ernährung – Stoffwechsel – Abwehrsystem und Gesundheit hängen eng zusammen

Ohne Zweifel ist unser Stoffwechsel die Basis aller Lebensvorgänge und reagiert sehr stark auf eine Änderung der Ernährung. Das Tor zur Krankheit wird durch Störungen des Stoffwechsels geöffnet. Alles, was unseren Stoffwechsel belastet, wirkt deshalb krankheitsfördernd, alles was ihn entlastet, nützt der Gesundung. Deshalb ist eine ausgewogene, vital- und ballaststoffreiche Vollwertkost mit relativ wenig tierischem Eiweiß aber viel naturbelassenem Rohkostanteil ein wesentliches Element einer ganzheitlich ausgerichteten Therapie und entspricht modernsten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Der falsche Rat eines Arztes an den (Krebs-)Kranken: „Sie können essen und trinken, was Ihnen schmeckt“, zeigt leider noch immer, wie mangelhaft Wissen und Bewusstsein um die Erkenntnisse der Ernährungswissenschaftler und um die Nachteile einer falschen Ernährung bei vielen Ärzten ausgeprägt sind. Wir essen zu fett, zu süß, zu salzig, zu eiweißreich, zu viel – wir essen uns nicht gesund, wir essen uns krank! Wer gesund ist und lange gesund bleiben möchte, sollte sich vorwiegend vegetarisch ernähren und viel Rohkost essen, denn Rohkost ist die Voraussetzung für ein intaktes Immunsystem.

Was ist Rohkost?

Rohkost ist eine möglichst naturbelassene, frische Nahrungsform z. B. frisches Obst und Gemüse, Getreideprodukte (Frischkornbrei, Müsli), Gewürzkräuter, aber auch Frischkäse, kaltgepresstes Olivenöl, rohe Eier oder rohes Fleisch (ohne Krankheitskeime, Antibiotika oder Hormone).

Warum Rohkost?

Trotz guter Kenntnisse über die Hauptbestandteile, wissen wir noch nichts über die Vielzahl der sonstigen Einzelsubstanzen unserer Nahrungsmittel (es sind weit mehr als 10.000!) und deren Veränderung durch die Zubereitungsform. Aber wir sehen die Wirkungen und wissen z. B., dass Bitterstoffe (Löwenzahn, Artischocke u. a.) die Produktion der Verdauungssäfte und des Schleimhautschutzfaktors Immunglobulin A anregen, dass ätherische Öle antibakteriell wirken oder dass Vitamine und Spurenelemente den Organismus entgiften oder vor Schädigungen schützen (besonders die Vitamine A, C, E und das Spurenelement Selen). Denken Sie daran:

Rohkost ist Frischzellentherapie – Immuntherapie – Entgiftungstherapie!

Aber auch eine intakte Darmflora (Bakterien des Darmes), die wiederum von unserer Ernährung abhängig ist, leistet einen entscheidenden Beitrag zur Aufrechterhaltung der Gesundheit. Falsche Ernährung bewirkt eine krankmachende Darmflora, weil diese dann aus der Nahrung giftige Gärungs- oder Fäulnisprodukte erzeugt, die über die Darmwand direkt ins Blut gelangen und so den Körper von innen heraus vergiften. Eine intakte Darmflora bei gesunder Ernährung wirkt dagegen entgiftend und aktiviert ständig das so genannte „darmassoziierte Immunsystem“, dessen Störung u. a. zu Allergien führen kann (s. auch Darmsanierung). Ernährungstherapie muss deshalb Grundlage jeder Immuntherapie sein!

Gibt es eine Anti-Krebs-Diät?

Betrachtet man epidemiologische Studien, gibt es eigentlich keinen Zweifel mehr, dass ein Zusammenhang bestehen muss zwischen falscher Ernährung und Krebsentstehung. Es scheint demnach, als könne eine gesunde Ernährung dazu beitragen, dass wir nicht so leicht an Krebs erkranken. Nach allem was wir wissen, reichen diätetische Maßnahmen allein jedoch nicht aus, um einen schon vorhandenen Krebstumor zurückzubilden bzw. den Patienten zu heilen; eine Anti-Krebs-Diät in diesem Sinn gibt es also nicht. Auch wenn einzelne Krebsheilungen allein mit einer Diät beschrieben wurden, so kann man das leider nicht verallgemeinern und keine Diätform kann als ausgesprochene Anti-Krebs-Diät bezeichnet werden.

Dennoch können wir günstige und ungünstige Ernährungsformen unterscheiden: Günstige können vorbeugend dazu beitragen, dass sich ein Krebs beim Gesunden gar nicht erst bildet und sie beeinflussen beim Krebskranken Stoffwechsel, Abwehr und inneres Milieu so, dass der Körper sich wieder selbst helfen und im Einzelfall auch heilen kann. Entscheidend ist jedenfalls, dass man die bisherigen Erkenntnisse der Wissenschaftler über eine gesunde und möglichst schadstoffarme Ernährung umsetzt, damit der Stoffwechsel des Kranken weitestgehend entlastet wird. Denn ein reibungslos funktionierender Stoffwechsel ist die Grundvoraussetzung für die Aktivierung der Selbstheilungskräfte und für den Erfolg biologischer Therapiemaßnahmen. Die Umstellung auf eine Vollwertkost, wie sie hier dargestellt wurde, ist demnach eine hervorragende, aber unspezifische Möglichkeit, mit der man Krebs nicht gezielt, sondern indirekt und in vielen Fällen außerordentlich effektiv bekämpfen kann.

Wie sieht die Ernährung in der Hufeland Klinik aus?

Oberster Grundsatz in unserer Klinik ist, dass Essen ein Genuss bleiben soll, der Lebensfreude vermittelt und die Lebensqualität hebt. Ziel der Ernähungsumstellung soll eine Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens, des inneren Milieus und dadurch auch der Krankheit sein. Was wir nicht wollen, ist „Vollwerternährung um jeden Preis“! Es gibt nun einmal Patienten, die Unverträglichkeiten zeigen z. B. gegen Milchprodukte (Lactoseintoleranz), gegen Getreideeiweiß (Gluten) oder gegen schwerverdauliche Rohprodukte. Andere Patienten wiederum sind am Magen operiert oder ihr Verdauungssystem arbeitet nicht richtig. Hier wäre es sicher falsch, wollte man solche Patienten zu einer Kostform zwingen, die ihnen mehr schadet als nützt.

Leichtverdauliche Weißmehlprodukte, zu denen man vielleicht zusätzliche Ballaststoffe gibt (wie etwas Weizenkleie) werden günstiger sein als für den Patienten unverdauliche Vollkornprodukte.

Die Ernährung in der Hufeland Klinik ist vorwiegend ovo-lactovegetabil (neben pflanzlichen Produkten werden Eier, Milch und Milchprodukte gereicht) mit einem großen naturbelassenen Rohkostanteil, wobei wir einmal wöchentlich hochwertiges Fleisch (Lamm, Rind oder Wild) oder Fisch anbieten. Die Mahlzeiten werden in unserer Küche stets frisch und ohne den Einsatz von künstlichen Zusatzstoffen zubereitet – lassen Sie sich überraschen, wie vielfältig und schmackhaft eine ausgewogene, fleischarme Vollwertkost sein kann! Wir legen außerdem großen Wert auf saisonale Kost und wählen unsere Lieferanten sehr genau aus. Häufig beziehen wir unsere Zutaten aus biologischem Anbau.

Was und wie viel sollte man täglich trinken?

Trinken ist wichtiger als Essen! Ohne feste Nahrung können wir Menschen relativ lange durchhalten, ohne Trinken jedoch nur kurze Zeit, denn Trinken ist lebensnotwendig. Immerhin besteht der erwachsene Mensch zu etwa 60 % aus Wasser – bei einem 80 kg schweren Patienten sind dies 48 Liter! Ein gesunder Mensch scheidet normalerweise 0,5 Liter über die Atemluft, 0,5 Liter über den Schweiß, 0,1 Liter über den Stuhl und etwa 1,4 Liter über den Urin aus. Ein wesentlicher Bestandteil einer biologischen Therapie ist die Entgiftung des Körpers. Insbesondere müssen Gifte, die beim Tumorabbau entstehen, so schnell als möglich ausgeschieden werden.

Der Erfolg einer Behandlung hängt also auch von einer ausreichenden Ausscheidung der Gifte ab. Da viele dieser Gifte über die Nieren ausgeschieden werden, ist ein großes Flüssigkeitsangebot erforderlich, um das Körperwasser umzuschichten und dabei zu klären. Gewöhnen Sie sich deshalb daran, täglich dreimal ¾ Liter Flüssigkeit zu trinken. Diese ¾ Liter sollten Sie möglichst zwischen den Mahlzeiten innerhalb von ½ Stunde trinken, da dies wesentlich besser entgiftend wirkt als die kontinuierliche Aufnahme kleiner Mengen. Aber Vorsicht: Wer zu Wasseransammlungen im Brust- oder Bauchraum neigt und wer herzkrank ist, darf keinesfalls so viel trinken. Diese Patienten mögen nur entsprechend ihrem Durstgefühl trinken (ca. 1-2 Liter pro Tag)!

Geeignete Getränke für (Krebs-)Kranke sind Kräutertees, Trinkmolke und mineralarmes Wasser. Damit sollten etwa 75 % der täglichen Trinkmenge bestritten werden. Günstig sind auch Gemüsesäfte aller Art wie Karottensaft, Rote-Beete-Saft, Sauerkrautsaft u. a., die wir regelmäßig in der Klinik anbieten. Man kann diese Gemüsesäfte mit ungezuckerten Fruchtsäften mischen, um den Geschmack zu variieren. Ansonsten meiden wir alle süßen Getränke – auch kommerziell hergestellte Fruchtsäfte – da sie neben reichlich Zucker oder Süßstoff noch Säuren enthalten, die Probleme machen können. Auf Kaffee verzichten wir in der Klinik ganz, wobei man auch hier sagen muss: Die Lebensfreude ist ein sehr wichtiger Bestandteil des Gesundungsprozesses und wenn Sie hin und wieder der „Kaffeedurst“ packt, genießen Sie ohne schlechtes Gewissen eine Tasse frisch aufgebrühten Kaffee in einem der gemütlichen Bad Mergentheimer Cafe`s!

Ein Wort zum Alkohol: Alkohol ist ein kalorienreicher Energieträger, dessen Abbauprodukte schädlich für unsere Leber sind und es ist klar, dass wir keinen Alkohol in der Klinik anbieten. Wer regelmäßig in größeren Mengen Alkohol zu sich nimmt, muss mit chronischen Leberschäden rechnen. Patienten, deren Leber entzündet ist, dürfen daher grundsätzlich keinen Alkohol trinken. Eine Leberentzündung darf jedoch nicht gleichgesetzt werden mit der Lebermetastasierung eines Krebskranken. Bei einer kleinen Metastase in der Leber können die Leberzellen selbst völlig gesund sein, so dass dieser Kranke sich z. B. bei einer Familienfeier ruhig ein Glas Rotwein oder Bier genehmigen darf. Besprechen Sie dies im Zweifelsfall mit Ihrem Arzt.

Warum soll der Krebskranke keinen Zucker zu sich nehmen?

Der Stoffwechsel der Krebszelle arbeitet anders als der von Normalgewebe und gerade bei fortgeschrittenerem Krebs kommt es zu erheblichen Veränderungen des Stoffwechselgeschehens. Der Stoffwechsel einer Krebszelle kann vom Zucker aktiviert werden; es kommt zu Gärungsprozessen, die nach Warburg ein kennzeichnender Faktor des Krebszellstoffwechsels sind. Warburg hat als erster beschrieben, dass die Krebszelle ihren Energiebedarf im Rahmen einer so genannten „anaeroben Glykolyse“ ganz wesentlich aus Zucker deckt.

Daher sollten Krebskranke Zucker – egal in welcher Form – möglichst meiden. In der Hufeland Klinik versuchen wir, ohne Zuckerzusätze auszukommen. Dort, wo es nicht anders möglich ist, z. B. beim Backen, verwenden wir geringe Mengen an Rohrohrzucker, Fruchtzucker oder Süßstoff. Alle Weißmehlprodukte, vor allem Torten und Kuchen, die rasch in Glucose umgewandelt werden, sollte man aus den genannten Gründen meiden. Zucker beeinträchtigt außerdem die Darmflora und kann Blähungen verursachen. Wer unbedingt etwas Honig oder Marmelade essen möchte oder wer Vollkornbrot nicht vertragen kann und daher auf Weißbrot angewiesen ist, der sollte zusätzliche Ballaststoffe, z. B. einen Löffel Weizenkleie, dazu nehmen, da die Ballaststoffe den Übertritt des Zuckers ins Blut deutlich verlangsamen.

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